KOHLENHYDRATBLOCKER

Eine relativ neue Gruppe der Abnehmmittel sind die Kohlenhydratblocker. Hier kommt “endlich” der Gedanke zum Tragen, dass nicht nur Fett fett macht, sondern dass Kohlenhydrate (allen voran der Zucker) ebenfalls für Übergewicht und zahlreiche Erkrankungen verantwortlich sind.

Aber was sind Kohlenhydratblocker eigentlich genau?

Ein Kohlenhydratblocker zielt darauf ab, die Aufnahme von Kohlenhydraten im Körper zu reduzieren.

Diese Produkte enthalten oft Wirkstoffe, die Enzyme hemmen, welche für die Verdauung von stärkehaltigen Kohlenhydraten zuständig sind. Dadurch wird ein Teil der Kohlenhydrate nicht verdaut und direkt ausgeschieden, anstatt als Kalorien aufgenommen zu werden.

Die Hauptwirkstoffe in Kohlenhydratblockern sind oft aus natürlichen Quellen gewonnen. Ein häufig verwendeter Inhaltsstoff ist Phaseolamin, ein Extrakt aus weißen Bohnen, der das Enzym Alpha-Amylase hemmt. Alpha-Amylase ist ein Verdauungsenzym, das im Mund und im Darm vorkommt und für den Abbau von Stärke in kleinere Zucker verantwortlich ist.

Wichtig ist: Kohlenhydratblocker blockieren NICHT alle Arten von Kohlenhydraten! Diese beeinflussen nur komplexe Kohlenhydrate wie aus Brot, Nudeln, Reis oder Kartoffeln.

Kohlenhydrate, die in der Regel BICHTvon diesen Blockern betroffen sind, umfassen:

  1. Einfache Zucker (Monosaccharide und Disaccharide): Dazu gehören Glucose, Fructose und Saccharose, die in Lebensmitteln wie Obst, Honig, und Süßigkeiten vorkommen. Diese Zucker benötigen keine enzymatische Aufspaltung durch Alpha-Amylase und werden daher direkt aufgenommen.
  2. Bestimmte komplexe Kohlenhydrate (Polysaccharide): Nicht alle komplexen Kohlenhydrate werden von Kohlenhydratblockern beeinflusst. Zum Beispiel werden Cellulose (ein Ballaststoff in pflanzlichen Zellwänden) und einige andere Arten von Ballaststoffen nicht durch Alpha-Amylase abgebaut und daher nicht durch Kohlenhydratblocker beeinträchtigt.
  3. Zuckeralkohole: Diese werden oft in zuckerfreien Lebensmitteln und Süßungsmitteln verwendet. Beispiele sind Xylit, Sorbit und Erythrit.
  4. Fruktane und andere spezielle Kohlenhydrate: Einige Kohlenhydrate wie Fruktane (z.B. in Weizen, Zwiebeln und Knoblauch) werden nicht durch Alpha-Amylase abgebaut und sind daher nicht Ziel von herkömmlichen Kohlenhydratblockern.

Sie sehen: Sie können sich nicht die Süßigkeiten reinstopfen und erwarten, dass diese blockiert werden. Das funktioniert leider nicht.

Außerdem sollten sie nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater verwendet werden, besonders wenn bereits gesundheitliche Probleme bestehen oder andere Medikamente eingenommen werden.