FETTBINDENDE UND SÄTTIGUNGSFÖRDERNDE MITTEL

Fettbindende Abnehmmittel zielen darauf ab, den Körper bei der Gewichtsreduktion zu unterstützen, indem sie die Aufnahme von Fett aus der Nahrung vermindern. Diese Produkte variieren in ihrer Wirkungsweise und bringen jeweils eigene Vorzüge und mögliche Risiken mit sich.

Orlistat ist wohl das bekannteste Mittel in dieser Kategorie. Es verhindert die Absorption von rund einem Drittel der Fette aus der Nahrung, was die Kalorienzufuhr signifikant senkt. Orlistat ist der Wirkstoff in Medikamenten wie Xenical und Orlistat-ratiopharm, die in Deutschland nur auf Rezept erhältlich sind. Obwohl es effektiv die Fettaufnahme reduziert, kann Orlistat zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Verdauungsstörungen führen. Eine fettarme Diät ist während der Anwendung empfehlenswert.

Chitosan, gewonnen aus den Schalen von Meeresfrüchten, bindet Fette im Magen und fördert so ein Sättigungsgefühl. Als Nahrungsergänzungsmittel verfügbar, kann Chitosan bei Allergikern gegenüber Meeresfrüchten heftige Reaktionen auslösen. Die Effektivität von Chitosan bezüglich Gewichtsverlust ist jedoch umstritten.

Litramine, extrahiert aus den Blättern des Feigenkaktus, kombiniert lösliche und unlösliche Fasern. Während die unlöslichen Fasern Fette binden, erzeugen die löslichen Fasern ein Gel, das den Appetit zügelt.

Fettbinder: Eine sinnvolle Wahl?

Die Vorteile von Fettbindern liegen in der diätetischen Flexibilität und dem potenziell beschleunigten Gewichtsverlust. Sie können zudem den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen. Risiken umfassen Nebenwirkungen wie Verdauungsbeschwerden, die Beeinträchtigung der Aufnahme wichtiger fettlöslicher Vitamine und Medikamente sowie mögliche Auswirkungen auf die Leberfunktion.

Fettbinder sollten nicht als alleinige Lösung für Gewichtsverlust angesehen werden. Sie sind am effektivsten, wenn sie Teil eines umfassenden Ansatzes sind, der eine Ernährungsumstellung, regelmäßige Bewegung und einen realistischen Diätplan umfasst. Die Anwendung sollte auf Mahlzeiten mit einem gewissen Fettgehalt beschränkt und nicht länger als sechs Monate fortgesetzt werden.

Häufige Fragen zu Fettbindern umfassen Themen wie die Unterschiede zwischen Markenprodukten und Generika, die Dauer der Effektivität und was zu tun ist, falls keine Wirkung eintritt. Sicherheitsaspekte, besonders bei der Einnahme von Xenical® (Orlistat), erfordern eine sorgfältige Abstimmung mit einem Arzt. Dies gilt insbesondere für Personen mit bestimmten Vorerkrankungen oder die orale Kontrazeptiva verwenden.

Einige Produkte, wie Formoline L112, Liposorb, Lipo 3c, KiloControl von Avitale und Goodlife 2000, nutzen dieses Prinzip. Goodlife 2000 kombiniert beispielsweise Chitosan mit weiteren Inhaltsstoffen wie Mate und Chrom.

Pflanzliche Alternativen

Neben Chitosan gibt es auch pflanzliche Fettabsorber, die häufig aus Zitrusfrüchten gewonnen werden. Diese funktionieren ähnlich, indem sie Fette in der Nahrung binden und ihre Absorption verhindern.

Realistische Erwartungen und Nebenwirkungen

Wichtig ist es, realistische Erwartungen an diese Produkte zu haben. Sie sind kein Freifahrtschein für unbegrenzten Konsum fettreicher Nahrung:

  • Fehlvorstellungen: Einige Menschen könnten glauben, dass sie durch die Einnahme dieser Mittel ohne weitere Anpassungen ihrer Ernährung oder Lebensweise Gewicht verlieren können. Dies ist ein Trugschluss.
  • Nebenwirkungen: Neben Verdauungsproblemen können diese Mittel die Wirksamkeit von oralen Kontrazeptiva (der „Pille“) reduzieren und die Absorption essentieller Vitamine, die in Fetten löslich sind, beeinträchtigen.

Zusammenfassung

Fettbindende und sättigungsfördernde Mittel können als Teil eines umfassenderen Gewichtsmanagementprogramms nützlich sein. Es ist jedoch entscheidend, sie verantwortungsbewusst und im Bewusstsein ihrer Grenzen und möglichen Nebenwirkungen zu verwenden. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität bleiben die wichtigsten Säulen eines gesunden Lebensstils und effektiven Gewichtsmanagements.